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Ausstellung

1968 und die Folgen. Sitzen in Beton

KlausEngelhorn Depot

7.10.2008, 18 Uhr

Der berühmte Sacco der italienischen Designer Gatti, Paolini und Teodoro zählt zu den bekanntesten Designobjekten des 20. Jahrhunderts. Als leichtes, bewegliches und erschwingliches Möbelstück in meist poppigen Farben traf der Sitzsack 1968 den Nerv der Zeit: Er rebellierte gegen konservative Verhaltensweisen und vermittelte seinen Nutzern ein Freiheitsgefühl, das mit den Studentenprotesten und gesellschaftlichem Aufbruch verbunden war.

Vierzig Jahre später sitzt die Protestgeneration von 1968, die Mobilität, Spontaneität und Flexibilität propagiert hatte, selbst in den Chefsesseln der Konzerne, Parteien und Institutionen – wo sie nun selbst die kapitalistische Marktwirtschaft zementiert. Der Sacco di cemento von Bartolomeo Vanzetti verleiht dieser Erstarrung Ausdruck.